Denn sie wissen nicht, was sie tun

Wissen ist Macht, sofern es der Erhaltung dient

 

Welt und Wissen

Der Mensch ist wie jedes Lebewesen so konzipiert, dass das interaktive Umfeld sein existenzielles Dasein formt. Ein Umstand, dem diese hochentwickelte Spezies durch einen hohen Grad der Anpassungsfähigkeit begegnet. Das Wissen über entscheidende Einflussnahmen kann hierbei einen nachhaltigen Vorteil verschaffen. Doch wie kann es sein, dass moderne Zeiten immer noch in menschliche Abgründe führen?

Hat die Menschheit das Entscheidende immer noch nicht gelernt, oder werden Vorteile rücksichtslos ausgenutzt, um das eigene Überleben in den Vordergrund zu stellen? Beides verursacht vermeidbares Leid und Konflikte, was vermuten lässt, dass hier noch etwas in den Kinderschuhen steckt. Womöglich lassen sich einige bestimmende Faktoren erst gar nicht wahrnehmen, so dass dem Einzelnen die Welt nicht im vollen Umfang erscheint. Wie kann das sein?

Das persönliche Erfolgsmodell

Menschliches Verhalten unterliegt einer Konditionierung, die es ermöglicht, in verinnerlichten Reaktionen schnell zu reagieren. Ein Mechanismus, der einst das Überleben in der Wildnis sicherstellte, übt auch heute noch wesentlichen Einfluss auf das Verhalten aus. Wahrnehmungsreize sind mit der logischen Verarbeitungskette einer assoziierenden Matrix verbunden, den variablen synaptischen Verbindungen des Gehirns. Sie lösen ein Ablaufschema aus, dessen Erfolgsqualität über den weiteren Fortbestand entscheiden kann. Würden alle hierbei beteiligten Prozesse zur Laufzeit wahrgenommen, wäre dem wertenden Bewusstsein aufgrund der entstehenden Gedankenflut kein freier Denkprozess mehr möglich. Das Gehirn reagiert darauf mit Outsourcing, überlässt trainierte Routinen dem Unterbewusstsein, weist träge Körperfunktionen sogar der Verantwortung anderer Organe zu. In der hochkomplexen Dynamik des interaktiven Umfelds reduziert sich das oberflächliche Betrachtungsfeld auf das schlichte Erkennen von grenzwertigen Veränderungen, bewertet diese nach verinnerlichten Kriterien von Erfolg und Misserfolg. Da diese häufig auf suggestive Eindrücke, oder Nachahmung beruhen, kann ein unachtsames Selbstbewusstsein teilweise nicht erkennen, mit welcher nachhaltigen Konsequenz es tatsächlich wirkt.

Das natürliche Verarbeitungspotential erscheint damit sehr eingeschränkt, es orientiert sich an erfahrenen Grenzen und erkennbaren Voraussetzungen des Überlebens. Werden diese von klein auf vorgegeben, durch Leitbilder idealisiert und fortlaufende Wahrnehmungen bestätigt, kann sich auch das reifende Bewusstsein lediglich in diesem Rahmen entwickeln. Wie bei Flora und Fauna umsetzbar, lässt sich auch der Mensch auf diese Weise domestizieren und uniformieren, durch Normung eine gesellschaftliche Monokultur umsetzen. Darin aufkommende Minderheiten, die in eigener Kreativität und Souveränität einen Fortschritt erzielen, werden dann von der ideell genormten Mehrheit als anormal betrachtet, sie passen nicht ins gewohnte Raster und werden daher ausgegrenzt. Doch die Masse ist sich dessen nicht bewusst, dass sie hierbei wie die Lemminge einer Konditionierung folgt, die aus der eigenen Höhle heraus direkt in einen Abgrund führt. Das Beharren auf etablierte Gewohnheiten und Bequemlichkeiten erschafft einen unsichtbaren geistigen Käfig, in dem sich der Mensch seiner eigenen Erweiterung entzieht und wertvolle natürliche Qualitäten zu verlieren droht. Sogar die natürlichen Abwehrreaktionen dieses Zustands erscheinen ihm unerwünscht, denn das damit verbundene Unwohlsein wird verdrängt, oder als eine unerwünschte Krankheit interpretiert, bis das leidende Wesen in einem existentiellen Stillstand vergeht.

Alles angemessen und zu seiner Zeit

Wie verarbeitet der Mensch sein Wissen? Kognitive Filter blenden unbemerkt aus, was die mentale Logik in der Echtzeit-Interaktion als irrelevant erachtet. Gefährdende Zustände treten spürbar in den Vordergrund, kritisch zu bewertende Eindrücke lassen sich sogar bewusst fokussieren. Tatsächlich kann sich der Mensch nur dadurch weiterentwickeln, dass er für neue und selbst durchdachte Wahrnehmungen sorgt, da ihn diese in die Notwendigkeit der erweiternden geistigen Optimierung führen. Anders als bei einfachen Lebensformen können neue Erfahrungswerte bis ins hohe Alter integriert werden und notwendige körperliche Anpassungen nahezu lebenslang erfolgen. Das Wachbewusstsein nimmt hierzu unterschwellig wesentlich mehr wahr, als zur aktiven Laufzeit verarbeitet werden kann, es lagert die zeitlich unkritischen Vorgänge kurzerhand aus. Die nachträgliche Aufarbeitung des vollen Informationsumfangs findet im Verlauf verschiedener Schlafphasen statt, in denen die Kontrolle des wertenden Verstandes an die Logik des Unterbewusstseins übergeben wird, während es von der Reizflut des Wachbewusstseins befreit ist. Hierdurch kann eine sehr effektive Fokussierung stattfinden, die sich auf wahrhaftige innere Erfahrungen und Bedürfnisse bezieht, die nicht durch äußere Wahrnehmungen suggeriert wurden. Jenseits irritierender Eindrücke weiß diese hochreine Instanz des ‘höheren Selbst’ sehr gut, was tatsächlich in ihm wirkt und das Wesensinnere braucht.

Die empfangenen Eindrücke werden mit der logischen Matrix des existenziellen Erfolgsmodells abgeglichen, durch das Nachvollziehen von realitätsnahen Traumbildern auf bestehende Disharmonien geprüft und eine notwendige Anpassung über reaktive Veränderungen der Zellfunktionen veranlasst. Dies stellt natürliche Maßnahmen dar, die dem eigenen Fortbestand dienlich sind. Die für das Dasein relevanten Wahrnehmungen manifestieren sich somit in Veränderungen, um zuträgliche Eigenschaften zu entfalten, die eine verbesserte Anpassung an das Lebensumfeld bewirken. Die synaptische Verknüpfung zwischen dem wertenden Verstand und dem reaktiven Körper sorgt in seinem Wachzustand eine schnelle und energiearme Abhandlung von Routineprozessen. Das Unterbewusstsein vermittelt die Hinweise zu einem existenzgefährdenden Verhaltensmuster über eigene Informationskanäle. Da ein wiederholt wahrgenommener, oder anhaltender Schmerz bald zu einer erfolgreichen Verhaltensänderung führt, bedient sich das innere Wesen verschiedener Varianten der auffälligen Symptomatik, indem es unverstandene Mitteilungen stufenweise eskalieren und notfalls zu einem aussagekräftigen Krankheitsbild reifen lässt. Die Kunst, diese ursachenbezogen interpretieren zu können, findet sich größtenteils in der ganzheitlichen Diagnostik wieder. Häufig lässt sich erst auf diesem Weg erfahren, wodurch sich ein Mensch unbewusst selbst sabotiert, oder unbemerkt von fremder Seite einen Schaden erfährt, da sich jede Form der anhaltenden Disharmonie mit sehr charakteristischen Bildern zeigt.

Das beschränkte geistige Navigationssystem

Gemessen an den umfassenden Fähigkeiten des menschlichen Geistes, agiert das durchschnittliche Wachbewusstsein wie ein fixierter Fahrer am Steuer eines Wagens. Seine ausführende Routinelogik ist mit der Programmierung eines inneren Navigationssystems verknüpft, das in Ruhezeiten aktualisiert wird. Die Summe aller gegebenen Möglichkeiten, sowie die gebotenen Wege, ergeben sich aus den Eindrücken der Grenzerfahrungen früherer Fahrtstrecken. Orientieren sich die gewählten Wegstrecken stets am vorhandenen Angebot, oder werden diese durch ein Leitbild vorgegeben, vermittelt das Bewegen auf diesem vorhersehbaren Raster zwar ein imaginäres Gefühl der Sicherheit, doch gleichzeitig ist auf diese Weise kein echtes Neuland zu erreichen. Im Gegenteil führt dies dazu, dass eine Idealisierung von attraktiven Fahrtstrecken und Zielen zu Staus und vermehrten Kollisionen führt, was unnötige Bedürfnisse weckt und zusätzliche Aufwände verursacht. Dies beschäftigt den menschlichen Geist in einer Weise, dass es ihm völlig entgeht, dass er auch durch Phantasie und Kreativität zu beflügeln wäre, sein Abstraktionsvermögen eine Alternative suchen, er selbst neue Routen und Ziele wählen könnte. Die Trägheit von Gewohnheiten und Abhängigkeiten hält ihn auf dem Teppich fest, der normierte Mensch folgt vorzugsweise einer energiesparenden Denkfaulheit.

In dieser Beobachtung lassen sich sowohl das alltägliche Hamsterrad und der Gruppenzwang, wie auch die Folgen eines materiellen Idealismus und fehlender Kreativität erkennen. Dieses Denken bildet die heutige Grundlage für das westliche Erfolgsmodell, das über Einflüsse des Finanz- und Rechtssystems sowohl neue Begehrlichkeiten erschafft, als auch eine anhaltende Bereicherung an den daraus resultierenden Aufwänden und den Entgelten der Nutzenden ermöglicht. Ob der Einzelne dies nun wünscht, oder nicht, häufig wird dies sogar nicht einmal bemerkt. Um dieses Szenario aufrecht zu erhalten, braucht es lediglich die zentrale Kontrolle über Weichen und Schranken, die dafür sorgen, dass sich jeder an die vorgegebenen Wege hält und möglichst niemand eigene Routen wählt. Doch die hierfür benötigten Ressourcen sind begrenzt, was zu Konkurrenzdruck und Konflikten führt. Diese Gegebenheiten finden sich in der Realität vielschichtig wieder und sie lassen deutlich erahnen, das die tendenzielle Richtung dieses überstrapazierten Weges irgendwann in einen tiefen Graben führen muss. Ein Ausweg findet sich lediglich darin, vermehrt in eine Individualisierung zu finden und das geistige Abheben gegenüber dem verfestigten Materialismus zu bevorzugen. Hierzu braucht es ein ideelles Upgrade, das den gemeinschaftlichen Fokus wieder auf die ethischen Werte des Menschen lenkt und darüber auf nachhaltig erhaltende Wege führt. Bleibt das materialistische Leitbild so erhalten, wie es ist, kann zum allgemeinen Leidwesen lediglich das Gegenteil erzielt werden.

Die Schöpfung liefert das Vorbild für Nachhaltigkeit

Die Schöpfung bewies einen höchst erfolgreichen Ansatz, als sie die Vielfalt natürlicher Arten durch evolutionäre Anpassungen an die Gegebenheiten individueller Lebensumfelder erschuf, was sie nach harmonischen Kriterien voneinander trennte und dadurch regionale Schwerpunkte einzelner Arten generierte. Zu beachten ist, dass sich diese Verteilung nach dem Prinzip der Ausgewogenheit ergab, was im Resultat für höchste Überlebensfähigkeit und einen hohen Variantenreichtum sorgte. Unzählige Verbindungen aus kreativen Formen und dynamischen Energien nutzten hierzu frei verfügbare Ressourcen. Es entstanden vielerlei Arten, die sich beweisen durften, indem diese bedarfsorientiert für ihr Überleben sorgten und uneigennützige Synergien erzeugten. Die Schöpfung hält uns damit als die höchste Instanz allen Ursprungs eine funktionierende Wirklichkeit vor Augen, die als Quelle allen Lebens jedem natürlichen Wesen gerecht wurde. Das achtsame Nachahmen einer vergleichbaren Geisteshaltung trägt eine für die Menschheit nachhaltige Chance in sich, denn sie könnte hierzu etliche Voraussetzungen durch technische Errungenschaften nachbilden, statt der Natur weiterhin ihre überheblichen Irrwege zuzumuten. Die Ansicht, dass der Intellekt des Menschen mit empirischen Ansätzen über den mächtigen Prinzipien der Schöpfung stehen kann, hindert ihn bis heute an seiner erfolgreichen Integration in die Natur und eine vereinigende Koexistenz.

Diese fände sich in der selbstbestimmten Entfaltung und Abgrenzung von freien Individuen, Gemeinschaften und Völkern, die sich kulturell durch weiterführende Entfaltung und Kooperation erweitern, ihre Bedarfslagen dadurch ausgleichend ergänzen. Der Fokus wäre auf eine gerechte Ausgewogenheit, harmonische Vielfalt und die naturnahe Entfaltung des individuellen schöpferischen Wesens zu richten, was dem Wohl der globalen Einheit zugute käme. Es kann gegenüber den höchsten Prinzipien nicht erfolgreich sein, wenn es die weltlichen Gesetze erlauben, dass die höheren geistigen Instanzen des menschlichen Daseins, die in ihren ethischen Werten über die Materie erhaben sind, den Abhängigkeiten materieller Wertvorstellungen zum Opfer fallen. Es darf nicht sein, dass die Kontrolle in den Händen von Minderheiten liegt, die sich selbst nicht als Ursache für nachhaltig destruktive Konsequenzen erkennen und ebenso wenig hierfür verantworten können. Der Mensch kann sich erst als Krone der Schöpfung behaupten, wenn er deren Prinzipien verstanden hat und auch weiterführend beachtet. Wie soll ein Wesen jemals zur freien Entfaltung seiner natürlichen Talente und in eine erfüllende Bestimmung finden, solange diesem aus fremder Hand diktiert wird, wie dies gemessen an einem finanziellen Interesse, oder uniformierenden Idealen auszusehen hat? Es geradezu erscheint unfassbar, welche wertvollen Potentiale derzeit verschenkt werden, weil führende Minderheiten ihre einschränkenden Herrschaftsmodelle über das Individuum stellen.

Sabotage an der Menschheit

Es sind dominierende Überheblichkeiten gegenüber menschlicher Schwächen, mit denen die Freiheit und Individualität des Wesens einschränkt, die geistige Weiterentwicklung der Menschheit seit Langem behindert wird. Der ideelle Ansatz, mit verachtungsvollem Aktionismus und sich erweiternden Kontrollstrukturen das berechtigte Chaos der natürlichen Vielfalt regieren zu wollen, sabotiert den natürlichen Anspruch des freien schöpferischen Wesens. Kurzsichtige mechanistische Betrachtungen und materialistische Wertesysteme halten die Gesellschaften kurzsichtig im Griff, während ihre kollabierenden Versorgungssysteme unter der Last einer selbstverzehrenden Dynamik zusammenbrechen. Mediale Inhalte und gefestigte Dogmen gaukeln unzutreffende Realitäten vor und verfälschen den Bezug zur verborgenen Wirklichkeit, was zu Fehlentscheidungen führt. Dem Individuum wird Lebensenergie und Raum zur Selbstentfaltung entzogen, während die abnehmende Qualität der Versorgung immer mehr seine Gesundheit gefährden. Der daraus resultierende Schaden raubt Ressourcen und Toleranzen, die eine Menschheit händeringend bräuchte, um endlich in eine friedliche Koexistenz finden zu können. Ein System, das in seinem Konzept nicht endlos wachsen kann, wird dieses auch unter Zwang nicht erreichen. Im Gegenteil kann die damit verbundene Gewalt lediglich für Eskalationen sorgen. Die resultierende Not führt die Regierenden in ein Denken, das mit seinem Latein schon oft genug am Ende war und seinen Ausweg immer wieder in der Assimilation, Verdrängung und Zerstörung von Kulturen suchte. Dieser eiskalte und nachhaltig zerstörerische Intellekt glaubt tatsächlich zu wissen, was er da tut, indem ihm eine vorherrschende Gutgläubigkeit und militärische Unterlegenheit der Andersdenkenden immer wieder zum Erfolg verhalfen.

Doch die technischen Errungenschaften der globalen Ausdehnung führen auch zur vermehrten Aufklärung, veröffentlichen neues Wissen und wertvolle Erkenntnisse über die geistige Substanz und eine in Vergessenheit geratene Natur des Menschen. Die Gesellschaft bekommt derzeit erneut vor Augen geführt, was geschieht, wenn die Erfolgsmodelle unterschiedlicher Ideologien kollidieren, oder innerhalb einer Gesellschaft zu starke Schräglagen eintreten. Viele weltliche Führungsspitzen glauben ernsthaft daran, durch ein methodisches Erschaffen von Scheinwelten und Idealen etwas in der Hand haben zu können, das in der Realität weitaus höheren Gesetzen folgt. Wann offenbart sich den Fehlorientierten unter ihnen endlich die befreiende Erkenntnis, dass sie letztendlich selbst das Opfer von Selbstherrlichkeiten geworden sind, in ihren Fehlschlüssen zahllose Unschuldige in das Unglück stürzen und damit willkürlich dem Herrn des Unheils dienen? Wann wird endlich verstanden, dass Überregulierungen und Überproduktionen, das unangemessene Abernten von Ressourcen und das methodische Scheren über gleichschaltende Kämme die regenerative Substanz der Schöpfung schädigt? Der innere Widerstand des menschlichen Wesens wird dadurch solange geschürt, bis der aufkommende Leidensdruck mit dramatischen Konsequenzen zum Ausbruch kommt. Die wahre Verantwortung für eskalierende Gewalttaten liegt stets in den Händen derer, die dies über ihre verursachende Haltung auslösen, auch wenn sie dies in eigener Rechtfertigung nicht wahrhaben wollen. Hier ist die Eigenverantwortung des Einzelnen gefragt, sich im Rahmen vielfältig gegebener Möglichkeiten für eine positive Veränderung und neue Wege einzusetzen. Nimmt er diese Möglichkeit nicht wahr, trägt er selbst zu seinem späteren Unglück bei!

Die Welt steht auf dem Kopf, solange sich auf höheren Ebenen ein niederes Bewusstsein durchsetzen darf.

Euer Leocarus

Über Leocarus

Autor und Initiator des Leocarus-Projekts